Natalia Grubers Biographie und Wahlprogramm

Biografie

Natalia Gruber entdeckte ihre erste Fanfiction per Zufall beim Warten auf das letzte Harry Potter-Buch und dachte sehr lange, dass es eine wunderbare aber einmalige Idee war. Glücklicherweise fand sie später heraus, dass diese Geschichte nicht nur nicht die Einzige war, sondern auch, dass Fandom eine lebendige, reiche Gemeinschaft voll mit tollen Menschen und mehr Fanfiction, als sie je lesen konnte. Sie hat mehrere Jahre gelurkt und währenddessen vor allem Harry Potter gelesen, bis sie in das Tolkien-Fandom eintrat. Dort begann sie endlich mit dem Veröffentlichen ihrer eigenen Werke, schloss Freundschaften mit anderen Fans, und dort fühlt sie sich bis heute noch am meisten zu Hause.

Hauptberuflich als Englischlehrerin unterwegs, ist Nat 2016 der OTW (Organisation für Transformative Werke) als Übersetzerin für Brasilianisches Portugiesisch beigetreten. Ein paar Monate später wurde sie Mitglied der “Richtlinien und Missbrauch”- und Tagbändigungskomitees, wo sie sehr gute Erfahrungen sammelte und viel mehr über die OTW und ihre Arbeit lernte. Ende 2017 entschloss sie sich, freiwillige Mitarbeiterin im Übersetzungskomitee zu werden, wo sie ÜbersetzerInnen bei deren Arbeit hilft und unterstützt und viel mehr im Inter-Komitee-Bereich und mit Verwaltungsarbeit beschäftigt ist.

Wahlprogramm

1. Warum haben Sie sich entschieden, an der Vorstandswahl teilzunehmen?

Der Vorstand hat in den letzten Jahren sehr gute Arbeit geleistet, die Transparenz sowohl innerhalb der Organisation als auch öffentlich zu verbessern und unsere Komitees zu unterstützen, damit wir die nötigen Mittel haben, unsere Arbeit durchführen zu können und unsere Projekte voranzubringen. Ich möchte der Organisation gerne zurückgeben, indem ich dabei helfe, diese Ziele auch in der Zukunft zu verfolgen.

Ich habe mir schon länger überlegt, mich zur Kandidatur zu stellen, war mir aber nicht sicher ob ich es dieses Jahr tun würde. Allerdings bin ich der Ansicht, dass es das Beste für die Organisation ist, wenn so viele KandidatInnen wie möglich zur Wahl stehen, um ordentliche Wahlen zu ermöglichen. Darum bin ich froh, dass ich diesen Schritt getan habe und nun teilnehme.

2. Welche Fähigkeiten und/oder Erfahrung würden Sie in den Vorstand einbringen?

Ich denke, dass meine Erfahrung darin, mit Menschen in verschiedenen Kontexten zusammen zu arbeiten, eine meiner wertvollsten Fähigkeiten ist. Als Lehrerin muss ich den besten Weg finden, um mit SchülerInnen verschiedenster Herkunft zu arbeiten, damit die Informationen, die ich unterrichte sowohl erreichbar als auch interessant für sie ist. Gleichermaßen ist es Teil meiner Aufgaben als freiwillige Mitarbeiterin im Übersetzungskomitee, nahezu 200 freiwillige HelferInnen zu interviewen, trainieren und in unterschiedlichen Aufgaben zu unterstützen. Ich tue mein Bestes, möglichst hilfreich und mit Rücksicht auf ihre Bedürfnisse zu arbeiten. Meine Mitarbeit im “Richtlinien und Missbrauch”-Komitee hat mir sehr viel darüber beigebracht, möglichst effizient und unbeeinflusst mit Konflikten und Situationen umzugehen.

3. Wählen Sie ein oder zwei Ziele für die OTW, die Ihnen wichtig sind und an denen Sie gerne während Ihrer Amtszeit arbeiten würden. Warum sind Ihnen diese Ziele wichtig? Wie würden Sie mit anderen zusammenarbeiten, um diese Ziele zu erreichen?

Als Übersetzerin ist mir der Gedanke, die Projekte der OTW so zugänglich wie möglich für alle nicht Englisch sprechenden Fans zu machen, sehr wichtig. Wir sind immer noch an einem Punkt, bei dem eine vollständig übersetzte Oberfläche nicht möglich ist, aber jeder Schritt, den wir in diese Richtung tun, hilft uns weiter, von der Beantwortung von Benutzeranfragen in deren Muttersprache bis zur Sicherstellung, dass es häufig gestellte Fragen (FAQ) gibt, die sie lesen können. Als Vorstandsmitglied möchte ich an diesem Ziel großflächig weiterarbeiten, um die OTW und ihre Projekte noch willkommender für unsere sehr unterschiedlichen BenutzerInnen zu machen.

Unsere Mission, alle transformativen Werke zu erhalten, liegt mir ebenfalls sehr am Herzen. Die Tatsache, dass wir eine Richtlinie für maximale Inklusivität durchsetzen und Werke willkommen heißen, die aufgrund von kommerziellen oder moralischen Gründen an anderen Orten nicht akzeptiert worden wären, ist einer der Hauptgründe, warum ich freiwillige Mithelferin bei der OTW bin, und etwas, was ich jederzeit verteidigen würde. Es gab in letzter Zeit vermehrt Beschwerden über einige Personen, die zu kontrovers seien, um auf dem Archive of Our Own – AO3 (Ein Eigenes Archiv) veröffentlicht zu werden, und ich hoffe dass ich unsere Richtlinien weiter klären kann, während ich weiterhin fest den Standpunkt vertrete, dass wir niemals ein Urteil über jegliche Art von Inhalten fällen werden.

4. Welche Erfahrungen haben Sie mit den Projekten der OTW? Und wie würden Sie mit den jeweiligen Komitees zusammenarbeiten, um diese zu unterstützen und zu stärken? Versuchen Sie eine Reihe unterschiedlicher Projekte zu berücksichtigen; Sie können aber gerne jene besonders hervorheben, mit denen Sie Erfahrung haben.

Als freiwillige Mithelferin im “Richtlinien und Missbrauch”-Komitee und Tagbänderin hatte ich sehr viel direkte Erfahrung mit dem AO3. Von der Durchsetzung unserer Nutzungsbedingungen bis zum Assistieren der BenutzerInnen beim Finden von Werken, die sie durch das Filtern von Tags gerne sehen möchten, habe ich mich darauf fokussiert, den Benutzerinnen zu helfen, sich im AO3 zurecht zu finden. Durch meine Arbeit mit dem Übersetzungskomitee hatte ich die Möglichkeit, mit mehreren Komitees zusammen zu arbeiten, um die Projekte der OTW für BenutzerInnen, die nicht Englisch sprechen, zugänglich zu machen, indem ich zum Beispiel Benachrichtigungen über neue “Offene Türen”-Importe und Informationsseiten über unsere Rechtsvertretung übersetzt habe. Das war auch für mich eine Möglichkeit, mehr über diese Projekte zu lernen und wie sie Fandom helfen können.

Durch meine Arbeit in mehreren Komitees habe ich gelernt, dass sie alle ihre eigenen Prozesse habe, die entwickelt wurden, um so effizient wie möglich ihre Arbeit erledigen zu können. Mein Ziel als Vorstandsmitglied ist es, die Komitees so zu unterstützen, dass sie die Ressourcen haben, die sie brauchen, um unabhängig an ihren Projekten zu arbeiten und ihre Prozesse und Arbeitsabläufe zu respektieren. Eine Sache, bei der ich glaube, dass ich helfen könnte, wäre die Entwicklung von Strategien zur Erhaltung von freiwilligen HelferInnen, da dies schon seit langem ein Problem ist.

5. Wie würden Sie Ihre Arbeit als Vorstand mit anderen Tätigkeiten innerhalb der OTW vereinbaren? Oder planen Sie die Übergabe Ihrer anderen Tätigkeiten, um sich auf die Vorstandsarbeit zu konzentrieren? Wie werden Sie vorgehen?

Ich bin gerade an einem Punkt in meinem Leben an dem ich genug Zeit übrig habe um Vorstandsarbeit anzunehmen, aber ich könnte im Notfall auch mein Arbeitspensum in meinen momentanen Positionen anpassen. Die Komitees, bei denen ich mithelfe, sind zeitlich sehr flexibel, und die meiste Arbeit kann zeitversetzt durchgeführt werden. Sollte ich gewählt werden, kann ich jederzeit die Anzahl der Fandoms verringern, die ich bändige, und weniger Aufgaben annehmen, damit ich meine neuen Verantwortungen übernehmen kann.