Biografie
Claire P. Baker: In mancher Hinsicht war Claires erstes Fandom Joseph and the Amazing Technicolour Dreamcoat, welches sie als Vierjährige nahezu auswendig konnte. Richtig ging es aber los, als sie, während seiner Erstausstrahlung im nordamerikanischen Fernsehen, Digimon verfiel. Von da an entdeckte sie Fanseiten, Fanfiction und Cosplay – und der Rest ist Geschichte, wie man so sagt. Fandom wurde zu einem wichtigen Bestandteil von Claires akademischer Laufbahn, was sich in Veröffentlichungen widerspiegelte, die sie schrieb, um ihre drei Abschlüsse zu erhalten (B.A., B.Ed., M.I.), und es ist bis heute ein elementarer Forschungsgegenstand. Eine Bibliothekarin bei Tag, begann Claire 2014 mit der Freiwilligenarbeit in der OTW (Organisation für Transformative Werke) und wurde ein Jahr später Co-Vorsitzende des Dokumentationskomitees des Archive of Our Own – AO3 (Ein Eigenes Archiv). Seitdem hat sie sich ebenfalls Transformative Works and Cultures – TWC (Transformative Werke und Kultur) und den TagbändigerInnen angeschlossen. Wenn sie nicht gerade in OTW- und Bibliotheksarbeit vertieft ist, kann Claire häufig beim Korrekturlesen von Fanfiction gefunden werden, beim Leiten verschiedener Geschenkaustausche im AO3 und beim Vorbereiten einer Unmenge von Cosplays und Diskussionsrunden für ihre nächste Convention.
Wahlprogramm
1. Warum haben Sie sich entschieden, für die Vorstandswahl anzutreten?
Ich bin fest überzeugt von der Idee, der Gemeinschaft zu der ich gehöre etwas zurückzugeben. Ob das heißt Veranstaltungen zu fördern, von denen ich möchte, dass sie stattfinden, Dokumentationen zu erstellen, die benötigt werden, um die Dinge rundlaufen zu lassen, oder einfach dafür zu sorgen, dass der Tee fertig ist, wenn alle eintreffen, mir gefällt es die Unterstützerinnenrolle einzunehmen und hinter den Kulissen zu arbeiten, so dass alle davon profitieren.
Fandom ist ein wesentlicher Teil meines Lebens und das Zurückgeben hat über die Jahre verschiedene Formen angenommen, aber die Arbeit, die ich durch die OTW tue, dürfte die dankbarste sein. Ich liebe die Projekte, an denen ich arbeite und die Gemeinschaft derer, die ihre Zeit und ihre Kraft geben, die OTW und ihre Projekte erfolgreich sein zu lassen. Als ein Vorstandsmitglied hoffe ich, sie weiter zu unterstützen und in jeder Weise zu helfen, mit der ich die bestmögliche Zukunft für die gesamte OTW schaffen kann.
2. Welche Fähigkeiten und/oder Erfahrungen würden Sie in den Vorstand einbringen?
Ich habe Veranstaltungen in die Wege geleitet und Gruppen unterschiedlicher Größe und mit unterschiedlichem Formalitätsniveau geleitet. Das reicht von der Betreuung mehrerer gleichzeitig stattfindender Geschenkaustausche im AO3 bis zu den drei Jahren als Programmdirektorin einer lokalen Convention und der Tätigkeit als Co-Vorsitzende des AO3-Dokumentationskomitees. Ich bin eine gute Zuhörerin und hervorragend sowohl im Identifizieren von Bedürfnissen als auch im Erdenken von Wegen, um sie zu befriedigen. Sei es für jedeN in meinem Austausch den/die perfektE PartnerIn zu finden, sei es einen ausgeglichenen Zeitplan zu erstellen, der die Verfügbarkeit aller berücksichtigt, oder wahrzunehmen, wenn ein Thema in der Gruppe diskutiert werden muss, um zu einem angemessenen Konsens zu gelangen. Ich tue mein Bestes, gerechte und für alle akzeptable Lösungen sicherzustellen.
Ich gehe das Lösen von Problemen mit einer Mischung an, die zu gleichen Teilen aus Sachlichkeit und Querdenken besteht. Ob es um das Diskutieren kleiner Fragen geht wie der, welche Fandoms in unseren FAQs als Beispiel genutzt werden, oder bei wichtigen Untersuchungen zur Internetzugänglichkeit, den Gestaltungsrichtlinien und darüber hinaus, ich mag das Finden kreativer Lösungen und die Arbeit sie zu verwirklichen.
Am liebsten ist mir am Bibliothekarin sein, den Leuten zu helfen, zu finden was sie brauchen und die Werkzeuge zu bauen, die ihnen helfen sich selber zu helfen. Das Erschaffen aktueller, zugänglicher, benutzerfreundlicher Dokumentation ist der Schlüssel und ich bin stolz, dazu durch das AO3-Dokumentationskomitee beizutragen. Ich sehe Spaß und spannende Herausforderungen sowohl in der Gestaltung und als auch im Aktualisieren von Werkzeugen und Dokumentationen und ich freue mich auf die Möglichkeit, mit Mitgliedern quer durch die OTW zusammenzuarbeiten.
3. Wählen Sie ein oder zwei Ziele für die OTW, die Ihnen wichtig sind, und an denen Sie gerne während Ihrer Amtszeit arbeiten würden. Weshalb sind Ihnen diese wichtig? Wie würden Sie mit anderen zusammen arbeiten, um sie zu erreichen?
Mein Hauptziel ist es dabei zu helfen, eine offene, inklusive und zugängliche OTW zu schaffen. Während das natürlich unser öffentliches Erscheinungsbild und die Art, wie wir das AO3 und unserer Projekte entwickeln umfasst, würde ich mich auf die Organisation selber konzentrieren.
In meiner Zeit mit der OTW habe ich gesehen, wie beachtliche Änderungen im Hintergrund stattfanden, um eine offenere und transparentere Organisation zu fördern. Einiges davon betraf die Infrastruktur: Die jüngste Änderung unserer Kommunikationsplattform hat in unserem Tagesgeschäft das Gefühl der Isoliertheit deutlich reduziert, indem sie uns erlaubt, uns unter die Leute zu mischen, während wir klar getrennte Arbeitsbereiche unterhalten. Anderes war eher prozedural, was sich in unseren derzeitigen strategischen Zielen widerspiegelt.
Jedoch, es gibt noch mehr Arbeit zu tun.
Es gibt Dokumentationen, sowohl innerhalb des Vorstands als auch in der gesamten OTW, die erstellt und aktualisiert werden müssen, um fachlich und exakt widerzuspiegeln, wer wir sind und was wir machen. Es gibt für uns Arbeit zu tun, um die Transparenz und den Gruppenzusammenhalt zu verbessern, sei es durch bessere Nutzung gängiger Ressourcen oder die Schaffung interner Hilfsmittel für einen umfassenden Gruppenzusammenhalt, oder durch das Zurverfügungstellen geeigneter Möglichkeiten für Interaktion und die Bildung einer Gemeinschaft innerhalb der Freiwilligenpools. Ich würde gerne einen AO3-Geschenkeaustausch für unsere Freiwilligen veranstalten und würde gerne die vom Kommunikationskomitee veröffentlichten Fünf Dinge dazu verwendet sehen, um potentiellen RekrutInnen ganz direkt zu zeigen, wie die Arbeit in ihrem neuen Komitee abläuft, oder Informationsveranstaltungen abhalten, um das Wissen, was jeder tut und wie die OTW als Ganzes zusammenpasst zu verbreiten.
4. Was ist Ihre Erfahrung mit OTW-Projekten, und wie würden Sie mit den relevanten Komitees zusammenarbeiten, um sie zu unterstützen und zu stärken? Versuchen Sie bitte möglichst viele Projekte zu berücksichtigen, aber betonen Sie gerne bestimmte Gebiete, mit denen Sie Erfahrung haben.
Derzeit bin ich Freiwillige in zwei AO3 bezogenen Komitees (Dokumentation und Tagbändigung) sowie dem für TWC verantwortlichen. Durch meine zweijährige Vorsitzendentätigkeit verstehe ich auch die administrative Arbeit, die erforderlich ist, um unsere Projekte am Laufen zu halten.
Das
AO3 wird durch die Arbeit mehrerer Komitees unterhalten und sicherzustellen, dass alle am selben Strang ziehen, kann kompliziert sein. Kommunikation durch Mittelsleute und direkten Kontakt ist entscheidend. Genauso natürlich wie sicherzustellen, dass die Server und die programmiertechnische Unterstützung unsere derzeitigen Bedürfnisse erfüllen (oder, idealerweise, übererfüllen). Als Vorstandsmitglied ist der Schlüssel dazu, diesen Bedürfnissen aktiv Aufmerksamkeit zu schenken und auf sie einzugehen, und sicherzustellen, dass Informationen angemessen zwischen allen maßgeblichen Parteien fließen.
Burnout ist eine große Sorge quer durch die Organisation. Wir haben viele talentierte Freiwillige verloren, entweder weil sie die Belastung durch die Arbeit nicht erwartet haben, oder weil das, wofür sie sich freiwillig gemeldet hatten, schließlich mehr wurde, als sie bewältigen konnten. Wenn es irgendetwas gibt, das wir tun können, um eine gesunde Arbeitsauslastung zu fördern und sicherzustellen, dass alle Komitees sowohl die Mittel als auch die Kräfte haben, um mustergültige Arbeit zu leisten, dann sollte es getan werden. Wenn wir mehr Möglichkeiten für Freude schaffen können und die Moral auf diese Weise steigern, umso besser.
5. Wie würden Sie Ihre Vorstandstätigkeit mit anderen Rollen in der OTW in Einklang bringen oder inwieweit planen Sie, Ihre derzeitigen Rollen abzugeben, um sich auf die Vorstandsarbeit zu konzentrieren?
Am meisten eingebunden bin ich zur Zeit als Vorsitzende des AO3-Dokumentationskomitees, eine Rolle, die ich mir mit zwei anderen großartigen Menschen teile. In der Vergangenheit haben wir uns gegenseitig unterstützt, mehr oder weniger Verantwortung übernehmend, so wie es nötig war, um unsere vielfältigen anderen Verpflichtungen zu erfüllen. Was meine anderen Tätigkeiten betrifft, TWC hat punktuelle Arbeitsspitzen, üblicherweise für ein oder zwei Wochen pro Jahr, und Tagbändigen ist im Allgemeinen leicht zu bewältigen, wenn es langsam und regelmäßig angegangen wird, oder in kleinen, konzentrierten Schritten. Unter Berücksichtigung dieser Fakten glaube ich, dass ich erfolgreich meine derzeitige Arbeitslast und jegliche Vorstandstätigkeit unter einen Hut bringen kann. Allerdings sind drei Jahre eine lange Zeit und die Bedürfnisse können sich zwischen Heute und dem Ende meiner Amtszeit ändern. Ich werde das auf jeden Fall neu bewerten, sollte ich jemals spüren, dass ich nicht länger jedem Komitee die Aufmerksamkeit spenden kann, die es verdient.